DIE VERBINDUNG
Als couleurstudentische Verbindung tragen wir Band und Deckel (Couleur). Sie sind Symbole unserer weltanschaulichen Zusammengehörigkeit nach innen und nach außen.
Bajuvarias Farben sind blau-rot-gold.
Unser Wahlspruch lautet: Für Volk und Glauben!
Es war im Jahr 1920, als eine Gruppe engagierter Mittelschüler die K.a.V. Bajuvaria gründete.
Eine Gruppe von Gymnasiasten und Realschülern gründet im November mit Unterstützung der Wiener CV-Verbindung Franco-Bavaria die katholische Mittelschulverbindung Frankonia, die in der Folge auch Hochschüler aufnehmen will.
Die Vereinsbehörde gestattet keine gemischte Hochschul- und Mittelschulverbindung. Daraufhin wird mit 19. Juni die Hochschulverbindung Frankonia vereinsrechtlich genehmigt.
Da die verbindungsinterne Diskussion betr. Mittelschüler/Hochschüler weitergeht, wird am 8. Mai die Hochschulverbindung Bajuvaria mit den Farben Blau-Rot-Gold gegründet. Gründungsburschen waren Eduard Chaloupka, Otto Krammer, Johann Löw, Josef Nagler und Ernst Rechtlehner. Die Frankonia wandelt sich in der Folge wieder in eine Mittelschulverbindung zurück. Im Dezember bekommt die Bajuvaria eine Bude in der Pfarrhofgasse (Pfarrhof St. Rochus und Sebastian auf der Landstraße).
Nach langwierigen Verhandlungen erhält die Bajuvaria auf der Universität Wien und in der Folge auch auf den anderen Wiener Hochschulen das Aufzugsrecht. Um Verwechslungen mit anderen schlagenden Verbindungen zu vermeiden, werden die Farben der Bajuvaria ergänzt. Zwischen dem blauen und roten Farbstreifen im Burschenband wird ein ganz dünner goldener und zwischen dem roten und golde¬nen einen ganz dünner schwarzer Streifen eingeschoben.
Im Rahmen des 4. Stiftungsfestes wird die Prunkfahne von Bundeskanzler Ignaz Seipel geweiht und ihm die Ehrenmitgliedschaft der Bajuvaria verliehen. Im August scheitert auf der Cartellversammlung in Breslau der Antrag der Bajuvaria auf Aufnahme in den CV.
Die Bajuvaria wird auf der Cartellversammlung als befreundete Verbindung in den CV aufgenommen.
Die Bajuvaria wird auf der Cartellversammlung in Wien als freie Vereinigung in den CV aufgenommen.
Bajuvaria wird auf der letzten freien Cartellversammlung des alten CV in München als vollberechtigtes Mitglied in den CV aufgenommen. Im Oktober wird der Linzer Bajuvaren-Zirkel gegründet.
Ein außerordentlicher Altherrentag im Mai beschließt die Unvereinbarkeit der gleichzeitigen Zugehörigkeit zur Verbindung und zur NSDAP oder einer ihrer Organisationen (SA, SS etc.). Die Alten Herren müssen eine entsprechende Erklärung unterzeichnen. Im Juli erfolgt die Abschaltung der österreichischen CV-Verbindungen vom CV und die Gründung des Dritten ÖCV.
Im Juli wird im Rahmen eines nationalsozialistischen Putschversuches Bundeskanzler Engelbert Dollfuß (F-B, Baj) ermordet.
Der Druck des nationalsozialistischen Deutschlands auf Österreich wird immer stärker, so daß es am 11. März zum sog. „Anschluss“ kommt. Am Abend gelingt es einer Gruppe von Bajuvaren, wertvolles Material aus der Bude in Sicherheit zu bringen, darunter auch die beiden Fahnen. In der Folge wird Bajuvaria vereinsrechtlich aufgelöst. Viele Alte Herren werden verhaftet oder verlieren ihre berufliche Stellung.
In der Wohnung des Kirchendirektors von St. Augustin, Johannes Ruggenthaler (Baj), tagt am 18. Juli der erste BC der Bajuvaria nach dem Krieg. Im Oktober werden die ersten Füchse dem Krieg aufgenommen. Im Dezember wird der Vorspann zum Verbindungsnamen Bajuvaria von „Katholisch-Deutsche Hochschulverbindung“ (K. D. H. V.) in „Katholisch akademische Verbindung“ (K. a. V.) geändert.
Nach ersten Aufräum- und Renovierungsarbeiten kann wieder ein halbwegs normaler Verbindungsbetrieb auf der Bude in der Pfarrhofgasse aufgenommen werden. Der Wiener Magistrat setzt die seinerzeitige Auflösungsanordnung für die Bajuvaria außer Kraft.
Nach Abschluß der Wiederherstellungsarbeiten wird die feierliche Segnung der Bude vom Wiener Erzbischof, Theodor Kardinal Innitzer (NdW, Baj), vorgenommen. Beim Stiftungsfest erhält Bundeskanzler Leopold Figl (Nc) das Band der Bajuvaria.
Im Fasching findet zum ersten Mal der Bajuvaren-Cercle statt. Im Juni erfolgt die vereinsrechtliche Wieder-Konstituierung der Bajuvarenburse.
Anfang Oktober beteiligen sich zahlreiche Bajuvaren an Abwehr- und Aufräumaktionen (Straßensperren) anläßlich größerer Streikaktionen, zu denen die KPÖ mit wohlwollender Duldung der sowjetischen Besatzungsmacht aufgerufen hat.
Anfang Januar erhält das Mitteilungsblatt der Bajuvaria den Namen LITTERAE und besteht bis heute. Am 14. Mai, dem Vorabend der Staatsvertragsunterzeichnung, findet in Hübners Kursalon der Stiftungsfestkommers statt. Bundeskanzler Julius Raab (Nc) wird bei dieser Gelegenheit das Band der Bajuvaria verliehen. Eduard Chaloupka wird auf der Cartellversammlung zum Vorsitzenden des ÖCV-Beirats bzw. der ÖCV-Verbandsführung gewählt.
Im Juni wird Bajuvaria vom Wiener Seniorenconvent erstmals zur Vorsitzenden Verbindung des WCV für das Studienjahr 1958/59 gewählt. WCV-Senior wird der spätere Bundespräsident Thomas Klestil.
Am 7. Mai wird die neue Bude in der Walfischgasse vom Nuntiaturrat der Apostolischen Nuntiatur und späteren Erzbischof Cesare Zacchi eingeweiht.
Bajuvaria wird auf der Cartellversammlung in Wiener Neustadt erstmals zum Vorort des ÖCV gewählt. Vorortspräsident wird Claus J. Raidl (Baj). Bajuvaria hat somit in einer bewegten Zeit die Leitung des ÖCV inne und konnte durch Engagement sowie Reformen die radikalen Gruppen auf der Linken in Schach halten.
Auf dem Studententag der Cartellversammlung wird Walter Schwarz (Baj) zum Präsidenten des ÖCV-Studentenverbandes gewählt, wie die Funktion des Vorortspräsidenten nun heißt. Bajuvaria ist damit nach drei Jahren zum zweiten Mal Vorort. Ebenso wird auf der Cartellversammlung Adolf Kolb zum Vorsitzenden des ÖCV-Beirates bzw. der ÖCV-Verbandsführung gewählt. Heinrich Gotsmy (Baj) wird im November zum WCV-Präsidenten (so heißt jetzt der WCV-Senior) gewählt. Er wird 1973 wiedergewählt und ist daher zwei Studienjahre im Amt.
Josef Taus wird Ende Juli zum siebenten ÖVP-Bundesparteiobmann gewählt und übt dieses Amt bis 1979 aus.
Ab 1. Oktober benützt die Bajuvaria wegen des Verkaufs der Räumlichkeiten in der Walfischgasse vorübergehend die Frankonenbude (ihre alte Bude) in der Pfarrhofgasse.
Am 20. November findet die offizielle Eröffnung der Bude in der Naglergasse sowie deren Segnung durch Erzbischof Cesare Zacchi statt.
Johannes Mühllechner wird Ende Mai zum WCV-Präsidenten gewählt. Er ist der dritte Bajuvare, der diese Funktion bekleidet.
Thomas Klestil wird zum österreichischen Bundespräsidenten gewählt.
Auf dem Studententag Anfang Januar wird Philipp Schulmeister zum Vorortspräsidenten gewählt. Die Bajuvaria ist nach 1968/69 und 1972/73 zum dritten Mal Vorort.
Im Juni wird Hans Blasina zum WCV-Präsidenten gewählt. Er ist der vierte Bajuvare, der dieses Amt bekleidet.
Im Palais Auersperg findet Ende Januar letztmalig der Bajuvaren-Cercle statt. Damit ist nach 54 Jahren diese Institution (vorerst) zu Ende gegangen.
Ende Juni wird Mario Derntl (A-D, Baj) für das Studienjahr 2016/17 zum WCV-Präsidenten gewählt. Er ist der fünfte Bajuvare, der dieses Amt bekleidet.
Anfang Januar wählt der Studententag Michael Jayasekara zum Vorortspräsidenten. Bajuvaria ist damit für das Studienjahr 2017/18 zum vierten Mal Vorort.
Seit ihren Anfängen lebt die Bajuvaria die vier Prinzipien, die allen Verbindungen im ÖCV gemeinsam sind, und pflegt das traditionelle, studentische Brauchtum.
Wir bekennen uns zum katholischen Glauben, zu einem Leben nach christlichen Grundsätzen im privaten und öffentlichen Leben und zu einer ökumenischen Geisteshaltung.
Wir bekennen uns zur souveränen Republik Österreich und ihrer besonderen Stellung im zusammenwachsenden Europa.
Wir bekennen uns zum Wert unvoreingenommenen Strebens nach Wahrheit, Wissen und lebenslangen Aus- und Weiterbildung: Nach unserer Überzeugung verpflichtet die akademische Ausbildung zu erhöhter Verantwortung in der Gesellschaft.
Wir bekennen uns zur Idee der Brüderlichkeit, der redlichen Hilfsbereitschaft und des bewussten Vertrauensvorschusses. Unter allen Mitgliedern unserer Verbindung und des Verbandes wird ausschließlich das „Du“ Wort verwendet.
Die Naglergasse ist eine der ältesten Gassen von Wien. Ihr Verlauf entspricht noch der Mauer des römischen Militärlagers Vindobona. Hier war auch die Stadtmauer der Babenbergerstadt Wien und davor der Stadtgraben, der sich im Gefälle zum Haarhof noch heute zeigt und auf dem die Vorgänger des heutigen Hauses ab dem 14. Jhdt. errichtet wurden.
Die Bezeichnung „Naglergasse“ erscheint zum ersten Mal im 16. Jahrhundert und rührt daher, dass hier ursprünglich die Zunft der „Nadler“ – das waren Schmiede, die Nadeln erzeugten – ihr Gewerbe ausübten. Die Bezeichnung „Naglergasse“ war nur eine Verballhornung des alten Namens.
Das Haus Nr. 13 in dem unsere Bude sich heute befindet, stammt in seinem Kern aus dem 16. Jh. Mit seiner heutigen Fassade (mit Ausnahme der Geschäftsportale) wurde das Haus um 1755 errichtet. Über dem Portal befindet sich eine plastische Darstellung der Dreifaltigkeitsgruppe mit Marienkrönung, nach der das Haus auch seinen Namen bekam.
Gegen Ende des 19. Jh. wäre unser Haus beinahe der Stadtplanung zum Opfer gefallen: Der Stadtregulierungsplan sah die Verlängerung des Grabens in Form eines breiten Straßenzuges und einen Straßendurchbruch vom Hof bis zum Ballhausplatz vor. Heute steht das mit seiner Giebelfront charakteristische Haus unter Denkmalschutz und die ganze Naglergasse unter Ensembleschutz.
1980 erwarb der Unterstützungsverein „Collegia“ die Obergeschosse des leerstehenden und vom Verfall bedrohten Hauses mit dem Ziel, hier für die Bajuvaria in zwei Stockwerken ein neues Heim zu schaffen. Die Revitalisierung erforderte von allen Beteiligten viel Planungsarbeit, Kraft und Zeit. Es musste das ganze Haus, von den Fundamenten bis zum Dach, vollkommen saniert werden.
Der erfolgreiche Umbau ist insbesondere dem Mut des damaligen „Collegia“-Vorstandes unter dem Vorsitz von Bbr. Dkfm. Peter Weninger, dem Engagement der Architekten Bbr. Ing. Gustav Blei und Dipl. Ing. Utz Purr, sowie den zahlreichen Bundesbrüdern zu verdanken, die durch ihre finanzielle Unterstützung halfen, das Budenproblem großzügig zu lösen.
Die Einweihung der neuen Bajuvarenbude erfolgte durch den Erzbischof Bbr. Dr.Zacchi am 20. November 1982. Sie erhielt nach dem Gründungsburschen, langjährigen Philistersenior der Bajuvaria, und gleichzeitig Vorsitzenden der Verbandsführung des ÖCV den Namen „ Dr. Eduard Chaloupka – Bude“.
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